Wintergäste 2025: Daheim im Nirgendwo

Als Henry Preston Standish an Bord der Arabella ausrutscht und kopfüber in den Pazifischen Ozean fällt, geht am östlichen Horizont gerade die Sonne auf...

"Hört mir zu! Jemand soll mir bitte zuhören“, lässt Herbert Clyde Lewis den New Yorker Börsenmakler Henry Preston Standish rufen. Sein Held ist unterwegs auf einem Frachter von Hawaii nach Panama, als er in den Stillen Ozean fällt. Standish ist die Definition eines soliden Bürgers, der mäßig trinkt, raucht und liebt.
Obwohl fest im Fundament des amerikanischen Establishments verankert, verspürt er eines Tages den unwiderstehlichen Drang wegzugehen, um zu finden, was ihm fehlt. Er macht sich auf den Weg, bis Henrys Reise durch sein morgendliches Missgeschick eine tragisch-komische Wendung nimmt.
Der 1937 erschienene Roman des amerikanischen Schriftstellers, Journalisten und Drehbuchautors Herbert Clyde Lewis (1909 – 1950) ist ein tiefgründiger, origineller, packender, ja geradezu filmreifer Text: Lewis erzählt unterhaltsam, mit viel (schwarzem) Humor, aber nie ohne Empathie. Dabei wechselt der Text die Perspektiven zwischen der immer verzwickter werdenden Lage Standishs im Wasser und dem Alltag der Passagiere an Bord des Frachters, die Standishs Verschwinden lange Zeit nicht bemerken.

MARIO FUCHS
In Bern geboren, studierte er zunächst Germanistik und Geschichte. Danach Schauspielausbildung an der ZHdK und Engagement am Schauspiel Frankfurt. Von 2015 bis 2020 fest im Ensemble am Theater Basel. Seit Sommer 2020 ist er als Schauspieler freiberuflich tätig, und u.a. immer wieder am Volkstheater Wien zu erleben.

Es liest: Mario Fuchs
Dramaturgie/Realisation: Marion Schmidt-Kumke
Produktion: Verein Wintergäste in Kooperation mit dem Kulturbüro Riehen

Es finden zwei Lesungen statt um 11 Uhr und um 16.30 Uhr